Verena Höffmann zieht positive Bilanz der Initiative des SC Winkum für Rauchverzicht bei Jugendspielen.
Von Willi Siemer
Als eine höchst nachahmenswerte Initiative hat Verena Höffmann von der Fachstelle Suchtprävention der Suchtberatungsstelle der Edith-Stein-Stiftung in Cloppenburg das Projekt des SC Winkum für Rauchverzicht bei Jugendspielen gelobt.
In einem MT-Gespräch erklärte die Sozialpädagogin, die die vielfältigen Aktivitäten des Sportvereins mit vorbereitet und vor Ort begleitet hatte, dass man nur hoffen könne, dass auch andere Vereine derartige Aktionen starten: „In Winkum haben die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Franz-Josef Rolfes und Jugendobmann Wilfried Stagge nicht nur geredet, sondern konkret gehandelt und klare Signale für die Zukunft von Zigaretten auf dem Sportplatz ausgesandt“.
Gerade Trainer und Betreuer seien für Kinder und Jugendliche häufig ein Vorbild und übten großen Einfluss aus. Daher sei der Versuch des Vereins, diese Vorbildfunktion für das Zurückdrängen des Rauchens aus der Öffentlichkeit zu nutzen, ein sehr sinnvoller uns vielversprechender Einsatz:
Die Verantwortlicn hätten erklärt, dass dies keine einmalige Aktion sei, freut sich die Sozialpädagogin, deren Arbeitsschwerpunkt Vorbeugung ist:
„Der Sportverein will mit dem Kampf gegen Zigaretten bei den Jugendspielen fortfahren und auch die entsprechenden Hinweisschilder bleiben als deutlich sichtbares Zeichen aufgestellt“.
Das Verbot sei an allen Tagen von allen eingehalten worden und vor allem: “Das Rauchverbot bei den Nachwuchsspielen ist in Winkum ab sofort beschlossene Sache“, erklärte der Vorsitzende Franz-Josef Rolfes.
Schwerer sei der gleichzeitige Verzicht auf Alkohol gefallen, da habe es einige Unmutsäußerungen gegeben, auch wegen der damit freiwillig in Kauf genommenen Umsatzeinbußen.
Auslöser der Aktion des SCW war ein Wettbewerb des DFB mit dem Motto „Kinder stark machen“. Auf das konkrete Thema „Rauchverzicht bei Jugendspielen“ sei man gekommen, „da uns dieses Thema schon seit längerem ein Dorn im Auge war“, erläutert der Vorsitzende Rolfes:
Spielende Kinder und rauchende Eltern und Betreuer als Vorbild für die Mädchen und Jungen am Spielfeldrand, das passt für uns einfach nicht zusammen“.
Als idealen Zeitpunkt für ihre Initiative wählten die Verantwortlichen die Jugendsportwoche in dem Löninger Ortsteil.
Mit einer Fülle von Aktivitäten konfrontierten Vorstand, Betreuer, Verena Höffmann und Kinder die Besucher mit der Problematik und der damit verbundenen Forderung. Plakate. Broschüren, Flyer, Hunderte verteilter Buttons, ein Glücksrad mit Fragen zur Gesundheitsgefährdung durch Rauchen und die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema mit Mal-Utensilien sorgten dafür, dass niemand die Parole „Rauchverzicht bei Jugendspielen“ übersehen konnte.
Natürlich sei ein Erfolg bei derartigen Aufklärungskampagnen nicht messbar, erklärt die Expertin. Entscheidend sei vielmehr die Sensibilisierung aller Beteiligten für die Gefahren des Rauchens.
Es sei schon sehr viel gewonnen, wenn die Vorschriften des Jugendschutzgesetzes, wie der Verkauf von Zigaretten an Kinder, eingehalten werde. Es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass, je früher Kinder rauchen, desto schneller gewöhne sich der Körper daran und umso schwieriger sei es, wieder davon loszukommen. Daher komme dem Bemühen, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, eine so entscheidende Bedeutung zu, auch wenn dies ein sehr schwieriges und langwieriges Unterfangen sei. „Wir alle müssen Kinder stark machen, und da spielen die Sportvereine und Vorbilder eine wichtige Rolle.“