Winkumer Verein würdigt mit Namensgebung Verdienste seines vieljährigen Präsidenten
MT 6.7.10 Von Willi Siemer
Für einen ganz besonderen Menschen des Vereins eine ganz besondere, einmalige Ehrung: Das hatten sich die Verantwortlichen des SC Winkum mit dem Vorsitzenden Stefan Bego-Ghina an der Spitze vorgenommen. Und das haben sie auf dem Sportlerball wahr gemacht. Die mehr als 200 Gäste des Sportlerballs erhoben sich und applaudierten minutenlang, als der Vorsitzende seine in drei Schritten ablaufende Ehrung von Franz-Josef Rolfes begann. Der ebenso stille und zurückhaltende Realschullehrer hatte von 1978 bis 2010 die Geschicke des Sportvereins geleitet und maßgeblich die beeindruckende Geschichte dieses Vereins sowohl im Bereich der Infrastruktur als auch mit der so erfolgreichen Jugendarbeit, hier als Unterstützer von Wilfried Stagge, geprägt. Der Verein hat heute eine geradezu vorbildlich zu nennende Anlage auf der 15 Mannschaften, darunter allein 13 Nachwuchsteam, nicht nur hervorragende Trainingsbedingungen finden, sondern sich vor allem in dieser einmaligen und so besonderen familiären Atmosphäre des SCW geborgen fühlen. Zum leichten Ehrungs-Aufgalopp verlieh der Verein ihm den Titel „Präsident“ auf Lebenszeit. Sehr viel Mühe gegeben hatten sich die Verantwortlichen beim zweiten Geschenk, einem VIP-Wochenende für Rolfes und seine Frau Gisela in Köln: Die Nachbildung des Doms war sogar beleuchtet, als der Vorstand ihm den Gutschein für den Besuch eines Bundesliga-Heimspiels seines Lieblingsvereins, des Ersten FC, und Gelegenheit zum Fachsimpeln mit Overath und Co. Überreichte. Als alle dachten, das damit die Ehrung beendet sei, kam dann die eigentliche Überraschung für den Geehrten: Als er persönlich das rote Geschenkpapier des sehr flachen Präsents entfernte, kam das neue Namensschild „Franz-Josef Rolfes Sportpark“ für die Sportanlage in dem Löninger Ortsteil zu Vorschein, an dem Rolfes mit seinem 32-jährigen unermüdlichen Einsatz an der Spitze als unermüdlicher und geschickter Organisator und Motivator so großen Anteil hatte. In seiner Laudatio zählte Bego-Ghina die ungeheuer vielfältigen Verdienste von Rolfes auf. Für alle Bauprojekte des Vereins in den vergangenen Jahrzehnten habe er hervorragende Vorarbeit geleistet, von den Genehmigungen, Zeichnungen, über die Vorgespräche mit Rat, Verwaltung und Sportbund, über die Zuschüsse, bis zu den eigenen Arbeitseinsätzen. „Du hattest das gute und sichere Händchen, die Leute im Verein zu begeistern, zu motivieren um Verantwortung zu übernehmen. Und alle haben stets große Unterstützung von Dir bekommen, “ würdigte Bego-Ghina als eine der großen Leistungen von Rolfes. Es habe dabei von dem jeher zu den hervorstechendsten Eigenschaften des Präsidenten gehört, dass er andere hervorhebe und auszeichne für Leistungen die er selber angeschoben habe. Trotz sorgfältiger Spurenverwischung sei es ihm aber gelungen, anhand der Handschrift von Rolfes im„Abpfiff“ der Vereins-Zeitschrift zu entdecken, dessen Mitgründer und Redaktionschef Rolfes gewesen sei. Er selbst komme dort die ersten zehn Jahre weder mit bild noch mit Namen vor. Sein Einsatz gehe aber weit über die 32 Jahre als Präsident hinaus, schon als junger Fußballer habe er Spenden und Mitgliedsgelder eingesammelt, habe den Sportlerball wiederbelebt und sei für Heimspiele aus Kiel angereist.
Ein ganz Großer
Kommentar von Willi Siemer
MT 6.7.10
Es ist schön zu erleben, dass und wie die Verantwortlichen und die Mitglieder des SC Winkum einen der ganz Großen aus ihren Reihen mit einer verdienten Auszeichnung ehren.
Der SCW und Franz-Josef Rolfes können wahrlich stolz auf das sein, was sie gemeinsam in den vergangenen Jahrzehnten erreicht habe. In dem Löninger Ortsteil ist ein Verein zuhause, der sich vor niemandem verstecken muss: Eine tolle Sportanlage, und vor allem ein aktives Vereinsleben mit 15 Mannschaften, das mit seiner einmaligen Atmosphäre wahrlich zum Vorbild taugt. Immer wieder hat der SCW lobenswerte Initiativen ergriffen, wie dem rauchfreien Sportgelände, hat sich mit großem Erfolg an Aktionen des DFB beteiligt und verfügte über eine Vereinszeitschrift, auf die ungleich größere Vereine stolz sein könnten. Kein Wunder dass alle Nachbarn gerne kommen, wenn der SCW zum Sportfest einlädt. Als Kopf hinter dieser Entwicklung und als Motivator hat der bescheidene Realschullehrer maßgeblichen Anteil an dieser erfolgreichen Entwicklung. Das habe er doch gar nicht allein erreichen können, sondern nur Dank der vielen Aktiven an seiner Seite, wehrte er sich gegen zu viel Lob. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Er gehört zu den leider seltenen Vereinsbossen, die sich zurück nehmen können und auch deswegen in der Lage sind, so viel Begeisterung und Einsatz für die gute Sache zu wecken. Rolfes ist auch ein Aushängeschild seines Berufsstandes, der seine intellektuellen Fähigkeiten so beeindruckend in den Dienst der Kinder- und Jugendarbeit gestellt hat.