Team von Coach Ivankic geht als Favorit in die neue Saison
DIE BEVERNER HABEN MÄCHTIG AUFGERÜSTET.
AUCH DER SC WINKUM HEGT BERECHTIGTE HOFFNUNGEN.
VON WOLFGANG GRAVE
KREIS CLOPPENBURG - Die Favoritenfrage in der I. Fußball-Kreisklasse Cloppenburgs ist schnell beantwortet. Der SV Bevern wird nahezu von allen Trainern als heißester Anwärter auf den Titel genannt. „Bevern wird das regeln“, meint zum Beispiel Dirk Wichmann, Coach der Reserve des SV Höltinghausen. Thomas Bischoff, Trainer des SC Winkum, dessen Team wohl der härteste Konkurrent der Beverner sein wird, spricht nicht ohne Grund von einer beeindruckenden Beverner Mannschaft. Und das vollkommen zu Recht.
Zugang Nico Klaus kommt vom Bezirksoberligisten SV Emstek. Fabian Groß spielte in der vergangenen Saison für Cloppenburgs Reservemannschaft, und der mittlerweile 26 Jahre alte Daniel Grothaus hat trotz einer längeren Verletzungspause immer noch die Fähigkeiten eines Drittliga-Spielers. Zudem haben die Beverner mit Pascal Diers einen bissigen und überdurchschnittlichen Zweikämpfer verpflichtet. Und auch die Trainerposition ist klasse besetzt: In Zvonimir Ivankic hat Fußballobmann Hansi Dreckmann nicht nur einen erfahrenen Coach, sondern auch eine absolute Integrationsfigur ins Boot geholt.
Zumindest Winkums Coach Bischoff denkt aber nicht daran, die Flinte vorher ins Korn zu werfen. Warum sollte er auch? Winkum schrammte in der Vorsaison schließlich nur wegen der Pleite gegen Absteiger Elsten in der entscheidenden Saisonphase am Aufstieg vorbei. Bischoff kann auf eine eingespielte Mannschaft vertrauen, die gleich durch eine Handvoll junger Spieler aus der eigenen Jugend ergänzt wurde. „Unser Ziel ist es, hinter Bevern Zweiter zu werden“, formuliert Bischoff sein Saisonziel. Das zu Erreichen, wäre die Krönung seiner Arbeit, die der ehemalige Topspieler des VfL Löningen 1995 aufgenommen hat. „Ich war seitdem noch nie woanders, und ich glaube, dass sich das auch nicht ändern wird.“
Oben mit dabei sein möchte auch der VfL Markhausen. Dieses Ziel hat sich Spielertrainer Horst Schrapper gesetzt. Dafür müsse sich seine Mannschaft in der Defensive stabilisieren, sagt er. Das Karriere-Ende seines Torwarts Christian Gedanitz wiegt zwar schwer, aber mit Frank Koopmann (vormals SV Peheim) hat Schrapper adäquaten Ersatz gefunden. Sollte Michael Bregen seine Knieprobleme endgültig überwinden, ist auch Markhausens Mittelfeld gut aufgestellt. Der Angriff um Dennis Deters zählt eh zu den besseren der I. Kreisklasse.
Ganz andere Ziele verfolgt der SV Nikolausdorf: Coach Heinz Thienel wäre schon mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden. „Mir geht es darum, den Spielern den Spaß am Fußball zu vermitteln“, sagt er und baut auf seine Offensive. „Leider reichen uns oftmals nicht mal drei Tore zu einem Sieg“, bemängelt er.
Die beiden Absteiger SV Evenkamp und SV Gehlenberg zählen in dieser Spielzeit zu den großen Wundertüten. Obwohl die Evenkamper mit Christian Sabel (Auslandsaufenthalt) ihre zentrale Figur verloren haben, stehen noch genügend Spieler im Team, die Spiele alleine entscheiden können. Tritt das Team als Einheit auf, und bekommt es seine Disziplin-Probleme in den Griff, ist der SVE nur schwer zu schlagen. Ein Zieleinlauf im Mittelfeld ist daher wohl realistisch – und genau dort wird sich wohl auch der SV Scharrel wiederfinden.
Gleiches könnte man auch über den SV Gehlenberg sagen. Coach Georg Haskamp wird dafür sorgen, dass der SVG topfit in die Saison gehen wird. Darüberhinaus wird er am Torabschluss feilen, der im vergangenen Jahr die Schwäche des Teams war – ganz im Gegensatz zum BV Bühren, der in den vergangenen Jahren stets zu den Torfabriken der Liga zählte, aber eben auch viel zu viele Gegentore kassierte.
Und wie sieht es beim Rest aus? Aufsteiger FC Wachtum wird allein aufgrund der vielen starken Einzelspieler (Dennis Middendorf, Marcel Vodde) wohl nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Die Reserve-Teams der Bezirksligisten SV Hansa Friesoythe und BW Ramsloh gelten gemeinhin als spielstark, sind mit Talenten nur so durchsetzt und werden wohl im oberen Drittel der Liga auftauchen.
Für SW Lindern, den SV Bösel, die Reserve des SV Emstek und Höltinghausen II zählt dagegen nur der Abstiegskampf. Zumindest Höltinghausens Trainer Dirk Wichmann ist sich dessen bewusst: „Unser Ziel ist der Klassenerhalt“, sagt er, wohlwissend, dass die berufsbedingten Abgänge ein Schlag ins Kontor waren und die erste Mannschaft „nur“ eine Klasse höher spielt. „Das ist nicht immer einfach“, sagt Wichmann.